Dietrich von Bern           
Dietrich von Bern           

Dietrich von Bern           

Deutsche Heldengestalt aus dem Spätmittelalter

Dietrich von Bern ist eine Sagenfigur aus dem deutschen Spätmittelalter. Sein Name ist nach dem Ortsnamen Bern benannt. Jene italienische Stadt, die heute den Namen Verona trägt. Als Hauptheld der deutschen Sage stammt er von den Amelungen, ein ostgotisches Königsgeschlecht, ab. Er wächst als Ritter eines Königssohnes auf und wird nach dem Tod des Vaters, der Ostgotenkönig Theoderich dem Großen, zum König von Bern.

Dietrich war ein sogenannter Sagenheld, der durch seine Heldentat verehrt wurde. In dem er Drachen und Riesen besiegte. Jedoch nur durch die jahrlange Ausbildung seines Waffenmeisters und lebenslangen Freund und Begleiter Hildebrand konnte er diese Kreaturen bezwingen. Hildebrand verhinderte oftmals durch sein Einschreiten Niederlagen.

In seiner Herkunftsfamilie soll es bereits Sagenhelden gegeben haben. Hier zwei Nennenswerte Verwandte von Dietrich: Dietwart, der Drachentöter und Sigelind, die Frau des König Sigmund und Mutter von Siegfried aus der Nibelungensage.

König Dietrich von Bern und seine Abenteuer

Die Geschichte der Dietrichsage reichte in der Überlieferung vom frühen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Seine Abenteuer mit Riesen, Drachen und Zwergen füllen mehrere mittelhochdeutsche Bücher.

In der Sage vom Wunderer war Dietrich mit einem Teufelsfluch belegt. Und kämpfte bis an sein Lebensende gegen Drachen. Nach einer älteren Überlieferung soll er von einem Dämon gezeugt sein und bei Zorn Feuer aus seinem Munde spucken.

In der Befreiungsaktion von Similde, die Tochter des Königs an der Etsch, besiegte Dietrich von Bern den König Laurin, der sagenhafte Zwergenkönig des Rosengartens. Dieser Zweikampf führte zur Versöhnung zwischen Menschen und Zwergen.

Zweifelhafter Heldenstatus

Jedoch wird ihm auch ein zweifelhafter Heldenstatus vorgeworfen. Eine historische Heldendichtung Ende des 13. Jahrhunderts beschreibt die Flucht von Dietrichs von Bern. Er verliert die Herrschaft über das ihm von seinem Vater anvertraute Land im Kampf gegen Ermanarich. In dieser Dietrichepik wird er dabei für sein untypisches Verhalten als Held kritisiert.

Ebenso in der Form des nibelungischen Dietrich von Bern sei er ein Feigling. Ohne jeglichen Mut zum Kampf oder Ausdruck zur Gewalt war er zu sanft für die erbarmungslose Welt des Nibelungenliedes. Entweder fehlte es ihm an Mut oder er hatte schlichtweg kein Interesse an sinnlosen Kämpfen.

In dieser untypischen Darstellung eines idealen Heldenkriegers, wie idealerweise Siegfried oder Hagen oder, schaffte er sich trotz allem eine Heldenrolle im Nibelungenlied und in der Sage von Siegfried.

Germanische Mythologie

Du willst noch mehr über deutsche Sagengestalten lesen? Dann sieh dir auch Klabautermann, Schmied von Kochel oder Martin Pumphut an!