Nimue
Nimue

Nimue

Nimue – Die Herrin vom See

Nimue ist eine Sagengestalt aus der walisischen und bretonischen Kultur. Sie taucht insbesondere im Zusammenhang mit der Artussage auf und wird auch mit den Namen Viviane oder Elaine assoziiert. Nimue gilt dort als Ziehmutter von Lancelot und Geliebte von Merlin, dem Zauberer. Die Sagenfigur wird in verschiedenen Versionen der Artussage oder ihrer zahlreichen Ableger verwendet und wurde bereits von mehreren Künstlern als Motiv für die eigenen Werke benutzt.

Die Darstellung Nimues

Die Herrin des Sees wird auf unterschiedliche Arten in einzelnen Sagen oder Filmen dargestellt:

  • Als sterbliche Frau
  • Als magische Gestalt
  • Als Wassergeist
Eine junge Frau mit langen, lockigen Haaren. sie ist in einen Schal und eine Bluse gehüllt und trägt ein sternenförmiges Amulett. Im Hintergrund sind Berge zu sehen.
Nimue

Mit ihrer wilden Schönheit verführt sie, der Legende zufolge, den mächtigen Zauberer Merlin und tötet diesen im Verlauf der Sage.

Nimue in der Artussaga

Am häufigsten taucht die Figur der Herrin vom See in der Artussage auf. Die ersten Erzählungen dieses Sagenkreises wurden im 5. Jahrhundert nach Christus überliefert und basieren auf der Herrschaft des Königs Artus. Dieser soll damals in Britannien regiert haben . Im Laufe der Jahrhunderte entstanden so mehrere Sagen, die sich meist um die Ritter der Tafelrunde von König Artus und deren Suche nach dem heiligen Gral drehten. In der Artussage taucht die Herrin des Sees häufig im Zusammenhang mit Lancelot, einem der Ritter der Tafelrunde auf. Sie wird als seine Ziehmutter dargestellt, was sich in vielen Interpretationen und Variationen des berühmten Sagen-Epos wiederfindet. Außerdem weist die Figur auch eine Ähnlichkeit zur Nereide Thetis aus, die der griechischen Mythologie entspringt. Auch diese zieht als Wassergeist den großen Krieger Achilles auf. Es ist denkbar, dass dieser vorchristliche Mythos einen Einfluss auf das Entstehen der Figur in der Artussaga hatte.

Eine Frau, die nach vorne gebeugt ist, die Haare fallen über ihr gesicht, dass man nicht erkennen kann. Links und rechts von ihr befinden sich Totenschädel mit schnitzereien verziert. Im Hintergrund ist ein gruseliger Wald.
Die Zauberin Nimue

Powerfrau durch und durch – Nimue in modernen Medien

Bis heute übt die Sagengestalt Nimue eine große Faszination auf die Menschen aus und wird daher in vielen Werken rund um die Artussage gern als eine der Schlüsselfiguren verwendet. Ein Beispiel stellt die Netflix-Serie Cursed dar, die auf der Vorlage des gleichnamigen Romans von den Autoren Frank Miller und Tom Wheeler basiert. Die gesamte Artussage wird hier aus der Perspektive von Nimue erzählt, wobei es deutliche Abweichungen zu anderen Interpretationen der Sage kommt. Auch in der berühmtesten modernen Adaption der Artus-Sage in Buchform spielt Nimue eine wichtige Rolle. In Die Nebel von Avalon, dem bekannten Roman der Erfolgsautorin Marion Zimmer Bradley wird die Artussage aus der Sicht von Artus`Halbschwester Morgaine erzählt. In dieser Version ist Nimue die Tochter von Lancelot und Elaine, sowie die Schwester von Galahad und Klein Gwenhwyfar. Sie verführt den Barden Kevin, der später zum Zauberer Merlin wird.

Auch im Computerspiel The Witcher erscheint die Herrin des Sees als zentrale Figur im vierten Akt und bittet den Protagonisten Geralt von Riva um Hilfe gegen dunkle Mächte.

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