Ourobors, die Schlange der Unendlichkeit.
Das antike Symbol des Ouroboros findet unter anderem Bedeutung in der Alchemie, Ying und Yang, Fertilität, Tod und Wiedergeburt und der zyklischen Natur.
Es ist ein antikes Konzept, welches weise Kulturen über Jahrtausende von Jahren auf verschiedenen Gebieten angewandt haben. Es kommt in zahlreichen Sagen und Mythen vor. Kaum eine Kultur hat keine eigene Darstellung und Auffassung des Symbols. Die Bedeutung hat aber auch in der modernen Zivilisation einen wichtigen Einfluss genommen und spiegelt sich in der Mediathek von Spielen, Filmen und Büchern wider.
Inhalt
Herkunft des Ouroboros
Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schlange, die ihren eigenen Schwanz frisst„. Die Symbole sind sehr alt und gehen auf die ägyptische und griechische Zivilisation zurück. Die Antike des Symbols lässt sich in der Menschheitsgeschichte dreitausend Jahre zurückverfolgen. Im alten Ägypten zum Beispiel zeugt eine Hieroglyphe aus der Grabkammer der Pyramide von Unis von seiner Herkunft. Ähnliche Exemplare finden sich auch in der altgriechischen oder nordischen Mythologie.
Zeitgenössisches Erscheinungsbild des Ouroboros
Es wird eine Schlange oder ein Drache in einem sich schließenden Kreis dargestellt. Der Schwanz steckt im Mund, was bedeuten kann, dass die Schlange oder der Drache sich ständig selbst verschlingt und aus sich selbst wiedergeboren wird. Das Symbol wird mit der zyklischen Natur in Verbindung gebracht, in der der gegenwärtige Augenblick ewig vom zukünftigen Augenblick verschlungen wird und eine unendliche Folge von Augenblicken bildet, die in jedem Augenblick sterben und wiedergeboren werden. In diesem Sinne bezieht sich die Interpretation auf die Vorstellung von der Existenz als einem Zyklus, der immer wieder neu beginnt und dessen Kontinuität in einer ständigen Wiedergeburt besteht, wie sie beispielsweise im Zyklus der Jahreszeiten zu beobachten ist.
Vorkommen des Ouroboros
Die ikonografische Symbolik des Ouroboros findet sich weitgehend in allen Kulturen und zeigt sich heute in Sagen und Mythen.
Ein Beispiel ist Sisyphos, eine Figur aus der griechischen Mythologie, die in die Unterwelt verdammt wurde und deren Strafe darin bestand, einen schweren Stein auf den Gipfel eines Berges zu bringen. Wenn er aber den Gipfel erreicht hatte, rollte der Stein wieder zum Fuße des Berges hinunter und Sisyphos war gezwungen, seine Arbeit von vorne zu beginnen. Dieser Zyklus ging so weiter bis in alle Ewigkeit.
Im Falle des vorspanischen Mesoamerika wird das symbolisierte Tier durch Quetzalcóatl ersetzt, eine gefiederte Schlange, die von den Maya-, Azteken-, Olmeken- und Tolteken-Zivilisationen verehrt wurde.
Vorkommen in der alchemistischen Symbolik
In der Alchemie ist er das anschauliche Symbol eines in sich geschlossenen Prozesses, der immer wieder abläuft. Durch Erhitzen, Verdampfen, Abkühlen und Kondensieren einer Flüssigkeit dient der Prozess zur Verfeinerung von Stoffen.
In der Praxis der Alchemie drückt er auch die Einheit aller Dinge aus, der materiellen und der geistigen, die niemals verschwinden, sondern in einem ewigen Kreislauf von Zerstörung und Neuschöpfung stets ihre Form verändern. Dieses Phänomen steht für die Unendlichkeit.
Der älteste Text, in dem er vorkommt, ist die Chrysopoeia. Das Schriftstück bezieht sich auf die künstliche Herstellung von Gold und wurde im zweiten Jahrhundert in Alexandria geschrieben. Es trägt eine griechische Inschrift, die „alles ist eins“ besagt. Die Darstellung des Symbols erscheint in halb weiß und halb schwarz und zeigt so die Dualität, die allem innewohnt. Die Darstellung erinnert auch an Yin und Yang, ein chinesisches Konzept, welches gegensätzliche, aber miteinander verbundene Kräfte beschreibt.
Ouroboros, ein inspirierende Symbol in der heutigen Zeit
In der heutigen Zeit hat das inspirierende Symbol eine kreative Basis für Bücher, Filme und Spiele geschaffen:
- Übelschar-Ouroboros: eine Monster-Karte im famosen Yu-Gi-Oh.
- Wurm Ouroboros: ein Fantasy-Roman aus der Feder von E. R. Eddison.
- Ouroboroswesen im Videospiels Xenoblade Chronicles 3 als mächtige Hauptcharaktere
Weitere Fabelwesen in Form einer Schlange findet man in der Mythologie der australischen Aborigines als die Regenbogenschlange und in der Midgardschlange, eine bedrohliche Schlangenkreatur aus der nordischen Mythologie.