Die sagenhafte Gestalt des Schmied von Kochel erzählt -wenig überraschend- von einem talentierten und tapferen Schmied. Er lebte in der bayrischen Region Kochel und war als Balthasar Mayer genannt und galt als einer der bekanntesten Soldaten im bayrischen Heer. An der Seite des Kurfürsten hat er mit nur einer schweren Stange als Waffe gegen die Türken in Wien gekämpft. Aber auch beim Sturm auf Belgrad war er an vorderster Front dabei. Er galt als Volksheld durch seinen Einsatz im Türkenkrieg.
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Ein erfundener Held?
Der Schmied von Kochel soll auch eine erfundene Sagengestalt sein um die Niederlage in der Sendlinger Mordweihnacht erträglicher zu machen. Er galt als Anführer bei der Bauernschlacht in Sendling im Jahre 1705. Er kämpfte entschlossen in Lederhosen und einer Keule samt bayerischer Flagge in der Hand. Schlussendlich soll er dort ums Leben gekommen sein.
Gegen jede Niederlage: Ein Symbol der Tapferkeit und des ewigen Mutes.
Die Sage um den Schmied von Kochel hat sich jedoch als Symbol für Tapferkeit, Mut und Stärke in der bayrischen Region etabliert. Und viele Kochler sind bis heute von seiner Existenz überzeugt. Er ist eine Inspiration für viele und seine spannende Geschichte wird noch heute auf Festzügen am Kochelsee aufgeführt.
Ein Denkmal wurde zu Ehren des Schmied von Kochel auf dem Dorfplatz von Kochel am See und in München-Sendling aufgestellt.
Damals und Heute – der Schmied von Kochel
In der Literatur ist die Figur in vielen Werken von Johann Nepomuk Sepp zu finden. Das erste Bühnenstück ist im Jahre 1898 erschienen. Oder in der Tragödie in vier Akten von Josef Rüderer aus dem Jahr 1911. Eine moderne Interpretation der Sage bietet das Historienspiel der sogenannten Bauernschlacht „Die Sendlinger Mordweihnacht“ aus dem Jahr 2003.
Auch in einem zweiteiligen Stummfilm taucht die Figur des Schmieds auf. Zum Beispiel in der Tragödie eines Volkes sowie als Held eines Volkes im Jahre 1929.
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