Herkunft
Der Feuerriese Surt oder Sutur (altnordisch Surtr, Bedeutung: „der Schwarze“) ist der Anführer der Feuerriesen und ein furchterregender Krieger. Er ist einer der eindrucksvollsten Antagonisten der Asen, der nordischen Götter. Während Ragnarök, der letzten Schlacht, stellt er sein überlegenes Kampfgeschick unter Beweis. Ihm gelingt es, einen der Götter im Zweikampf zu töten. Und nicht nur das – auch ein Weltenbrand, wie Ragnarök genannt wird, entfacht sich nicht von selbst.
Inhalt
Feurige Riesen
Riesen spielen in der Welt der nordischen Sagas eine wichtige Rolle. Oft treten sie als verschlagene Gegenspieler der Götter auf. Manche Götter allerdings stammen selbst von Riesen ab oder sind mit ihnen verheiratet. So stammt beispielsweise der Göttervater Odin mütterlicherseits von einer Riesin ab. Folgende Riesengeschlechter sind bekannt:
- Eisriesen
- Feuerriesen
Das Volk der Feuerriesen wird als besonders kriegerisch beschrieben. Ihr uraltes Reich wird Muspellsheim (altnordisch Múspellsheimr) genannt und liegt tief im Süden. Feuer und Lohe prägen diese kargen Lande. Kaum jemand, der nicht hier geboren wurde findet sich in dieser unwirtlichen Landschaft zurecht.
Doch nicht nur das Land selbst schützt seine Bewohner vor unwillkommenen Eindringlingen. Auf wagemutige, die in das Reich der Feuerriesen eindringen wollen, wartet eine weitere Herausforderung – Surt. Er ist zugleich der Anführer und der Beschützer von Muspellsheim. Mit seinem magischen Feuerschwert Surtalogi bewaffnet stellt er einen nahezu unüberwindlichen Gegner dar. Unter dem strengen Blick ihres Wächters Surts sammeln die Riesen ihre Kräfte. Sie brennen darauf, bei Ragnarök, der letzten Schlacht mit den Asengöttern ein für alle Mal abzurechnen.
Light my Fire – Surt reitet in den Krieg
Die Asengötter kennen die Prophezeiungen, die vom Ende ihrer Welt sprechen. In einer finalen Schlacht mit ihren Feinden soll das Schicksal aller Welten entschieden werden. Und im Laufe der Äonen haben sie sich viele Feinde gemacht. Der Göttervater Odin versucht, das weisgesagte Schicksal abzuwenden und entledigt sich drei gefährlicher Wesen. Die Midgardschlange verbannt er in die Tiefen des Ozeans. Hel, der finsteren Tochter des Gottes Lokis, überträgt er die Aufgabe, die sie weit weg von Asgard, dem Reich der Götter führt. In Helheim soll sie über die Seelen der Verstorbenen wachen, die nicht im Kampf gefallen sind. Den riesigen Götterwolf Fenris lässt er mit einem magischen Band fesseln, um Ihn unschädlich zu machen. Doch trotz aller Bemühungen kann Odin das Schicksal nicht ändern.
Nach einem drei Jahre dauernden Winter, dem Fimbulwinter, kann sich Fenris von seinen Fesseln befreien. Die Midgardschlange steigt aus dem Ozean empor, viele Landstriche werden überschwemmt. Hel sammelt ihre Streiter und marschiert mit Ihrer Armee Richtung Asgard, der Heimat der Asen. Und auch Sutur reitet mit seinen Kriegern los, um die Götter ein für alle Mal zu vernichten. So gewaltig ist die Macht seines Heeres, dass Bifröst, die Regenbogenbrücke, einstürzt, nachdem Surt und seine Kämpfer sie überquert haben. Wie der Drache Fafnir es in vor seinem Tod vorausgesagt hatte, findet die Schlacht auf der Ebene Óskópnir statt.
Dort vereint sich das Heer der Feuerriesen mit den anderen Truppen und nehmen Aufstellung. Am gegenüberliegenden Ende des Schlachtfeldes können sie erstmal den Feind erspähen. Dort führt Odin, der an der Spitze seiner Armee reitet, die Asengötter und deren Verbündete in den Kampf. Hörner erklingen und auch die Riesen stürmen auf den Feind zu. Ragnarök, die letzte aller Schlachten hat begonnen.
Surts großes Finale – der Weltenbrand
Viele mächtige Gegner trafen auf dem Schlachtfeld aufeinander, unzählige epische Duelle wurden an diesem Tag gefochten. Während Thor mit der Midgardschlange rang stellte sich Odin dem Angriff des Wolfes Fenris. Im Schlachtgetümmel traf Surt endlich auf würdigen Gegner – Freyr, den Gott der Sonne und der Fruchtbarkeit. Lange währte der Kampf doch am Ende sank der Asengott tödlich getroffen vor dem Feuerriesen zu Boden. Surt hatte seinen Gegner bezwungen brüllte seinen Triumph heraus. Alles um ihn herum ging in Flammen auf und der Riese entfachte einen Brand, der die ganze Welt verschlang. So nahm die Götterdämmerung ihr Ende.
Ganz großes Kino – Surt in der Populärkultur
Der König der Feuerriesen steht eng in Verbindung mit der unbändigen Kraft der Natur. So ist es nicht verwunderlich, dass Surt als Namenspatron für Orte in der Natur herangezogen wird. Beispiele dafür sind die Lavahöhle Surtshellir oder die Vulkaninsel Surtsey, deren Namen vom feurigen Giganten inspiriert. Auch in diversen Marvel-Comics und im Film Thor: Ragnarok nimmt er die Rolle des Antagonisten ein. Im Videospiel Hellblade: Sensua`s Sacrifice muss die gleichnamige Heldin ihre Kräfte mit Surt messen. Auch in Assassins Creed: Valhalla hat er einen großen Auftritt. An diesen Beispielen zeigt sich, dass man es auch als Schurke zu nachhaltigem Ruhm bringen kann. Everyone loves a good „Bad Guy“.